Wien, Österreich – Auch Litauen, Montenegro und Portugal probten heute auf der Eurovision Song Contest-Bühne in Wien.
Litauen
Das Genre Kitsch wird beim ESC 2015 von Litauen bedient, und das zu hundert Prozent! Monika Linkyte und Vaidas Baumila sind zwar niedlich anzuschauen und passen optisch sehr gut zusammen, aber das rettet den Song This Time nicht im Geringsten. Ein belangloses Liedchen plätschert so dahin und auch der Kuss und das Händchen halten retten da nicht viel! Die Led-Effekte und die Kostüme unterstreichen noch das Süßliche, Monika schaut in ihrem Kleid aus wie ein buntes kleines Aquariumfischlein. Aber genug Kritik, der Beitrag aus Litauen ist auf happy und verliebt getrimmt und das wird bestimmt auch vielen Zuschauern gefallen! Bei ihrer Pressekonferenz erfuhren wir, das Vaidas zuerst als Opernsänger begann, dann aber seine Liebe zum Musical fand. Er ist zu Hause schon sehr populär und hat auch bereits drei Alben veröffentlicht. Sie sind kein Pärchen, und interessant ist auch, das Monika kein Wasser trinkt!! (Was trinkt sie denn? – anm. Webmaster) Sie war seit 2009 bei allen litauischen Vorausscheidungen dabei, heuer hat sie es endlich geschafft. Überhaupt, so sagten beide, wäre Litauen bereit, als letztes der drei baltischen Staaten, auch mal den Song Contest auszurichten!
Montenegro
Der Vetreter Montenegros, Knez (Nenad Knezevic), ist der älteste Teilnehmer des ESC 2015, aber einer der Erfahrensten und vor allem Erfolgreichsten, den seit Jahrzehnten in den Balkanländern äußerst populär! Eine andere Legende hat den Song komponiert, Zeljko Joksimovic, und das hört bzw. sieht man in den drei Minuten des Lieds Adio absolut. Knez führt die lange Tradition der Ex-Jugoslawien Beiträge gekonnt weiter. Er und seine fünf Backgroundsängerinnen zaubern eine wunderschöne und emotionale Stimmung auf die Bühne. Alle sechs bewegen sich erfahren und selbstsicher, zum Höhepunkt machen die Girls ein paar folkloristische Tanzschritte. Dadurch das sie alle sehr elegant gekleidet sind, passt alles perfekt zusammen. Knez veriet bei der Meets & Greets, das es nie zur Debatte stand, Adio auf englsich zu singen, denn dadurch würden sehr viele Emotionen verloren gehen. Er erzählte, das er aus einer sehr musikalischen Familie stammen würde, sein Vater hätte es vor vielen Jahren drei Mal erfolglos versucht zum Eurovision Song Contest zu kommen und außerdem sei eine der fünf Backgroundgirls seine 19 jährige Tochter. Zum Schluss sagte er noch charmant, er wäre vielleicht der Älteste hier, aber im Herzen noch ein kleiner Junge.
Portugal
Der heurige portugiesische Beitrag Ha Um Mar Que Nos Separa wird, wie so viele Beiträge aus Portugal davor, in der Landessprache von der 21jährigen hübschen Sängerin Leonor Andrade gesungen. Find ich sehr gut, da portugiesisch ja doch eine sehr melodiöse Sprache ist. Leonor wirkt sehr dramatisch auf der Bühne, unterstützt von der berühmten Windmaschine, die ihr Kleid, eine Mischung aus Taft und Latex, so richtig aufwirbelt. Sie war bei ihrer ersten Probe heute sehr natürlich geschminkt und frisiert, das sie ein bisschen wie die junge Jane Birkin wirken lässt. Ein solider Auftritt mit viel Leidenschaft, wie es halt nur Südländer können. Bei ihrer Pressekonferenz wirkte sie sehr jugendlich und humorvoll, obwohl oder gerade weil ihr Englisch nicht sehr besonders war und sie sich nett dafür entschuldigte. Sie erzählte, auch schon kurz als Schauspielerin in einer TV-Serie Erfahrungen gesammelt zu haben, aber der Musik ihr Herz gehört! Bekannt wurde sie in ihrer Heimat duch „Voice of Portugal“, bei der sie Freunde heimlich angemeldet haben. Sie spielt gerne Golf und Tennis. Zum Schluss verriet sie, das ihr großer Bruder ihr bester Freund und Vertrauter sei und ohne ihn sie nicht hier in Wien beim ESC 2015 wäre!