Wien, Österreich – Mein 3. Eurovision Song Contest live vor Ort ging schweren Herzens endgültig zu Ende und ich möchte euch meine besten Ereignisse und Impressionen hier zusammenfassen.
Wie heißt es so schön: „Nach dem Song Contest ist vor dem Song Contest.“ Nach jedem Finale fühlt man sich ein bisschen älter, es ist wie Geburtstag – ein fixer Punkt im Jahr, wo Freunde zusammen kommen und gemeinsam Zeit miteinander verbringen, wo wochenlang über den ESC diskutiert und berichtet wird und auch ordentlich gefeiert wird.
Kaum nachdem ich am Samstag Nacht, nach dem Sieg von Måns Zelmerlöw mit seinem Song Heroes und der großen letzten Party im Euroclub in der Ottakringer Brauerei, berauscht von der ganzen ESC-Euphorie wieder klare Gedanken fassen konnte, wurden schon Meinungen und Ideen über den kommenden Eurovision Song Contest in Schweden ausgetauscht.
Doch Voraussetzung für diese perfekte Zeit in Wien war Conchitas Sieg in Kopenhagen beim Eurovision Song Contest 2014 mit Rise Like A Phoenix. Ein Moment, der mit noch immer Gänsehaut bereitet. Und das dauert bestimmt noch viele weitere Jahrzehnte an.
Seit dem 10. Mai 2014 fieberte ich mit Leib und Seele dem ESC in Österreich entgegen und vor rund zwei Wochen war es dann so weit und ich erreichte Wien mit einer gewaltigen Portion Vorfreude im Gepäck. Erstmals mit der Presse-Akkreditierung bewaffnet erkundete das gesamte Eurovision Austria Team, inklusive mir das Pressezentrum und die anliegenden Locations, wo sich die kommenden Wochen das ganze Spektakel abspielen würde.
Die perfekte Einstimmung war ein ESC-Abend mit unserem Webmaster Sascha Mutavdzic, bevor die ersten Proben begonnen haben. Wir schwelgten in vergangenen Song Contest Liedern und freuten uns auf die bevorstehenden Wochen in Wien. Der Startschuss erfolgte dann mit dem Beginn der Proben. Alle waren gespannt, wie die Bühne wirkt, welche Effekte die Künstlerinnen und Künstler in petto und welche Performances sie sich ausgedacht haben. Von einigen wurden wir sehr positiv überrascht, von anderen aber auch ein bisschen enttäuscht. Ganz besondere Highlights für mich waren die Darbietungen der Länder Albanien, Armenien, Estland, Ungarn und Lettland.
Als die Journalisten dann das erste Mal offiziell in die Wiener Stadthalle durften, war die Begeisterung von allen Seiten zu spüren. Die Bühne wirkte einfach perfekt, ein künstlerisches Meisterwerk, und fügte sich perfekt in die Halle – man tauchte richtig in eine andere Welt ein.
Danach stiegen auch Belgien, Georgien, Irland, Italien und Norwegen in meine Top 10 mit ein und ich konnte mich einfach nicht entscheiden, wer den 60. Eurovision Song Contest gewinnen sollte. Der schwedische Beitrag war ein offensichtlicher Gewinner, doch ich dachte mir, dass es vielleicht in diesem Jahr eine Überraschung geben würde. Aber danke Måns Zelmerlöw, dass du für Schweden den Sieg geholt hast. Mein erster ESC live vor Ort war im Jahre 2013 in Malmö und somit kommen viele positive Gefühle hoch, wenn ich jetzt schon an den nächsten Song Contest denke.
Die Zeit im Pressezentrum war sehr schön und ich bin um viele Erfahrungen reicher geworden. Ganz besonders die Arbeit mit dem Eurovision Team will ich an dieser Stelle hervorheben. Wir hatten tolle, lustige, arbeitsreiche, unvergessliche und einfach perfekte 2 Wochen in Wien. An dieser Stelle bedanke ich mich recht herzlich bei Sascha, Harald, Manfred, Nikola und Bernd für die Zusammenarbeit und freue ich mich schon auf die kommenden Jahre – denn der Eurovision Song Contest ist eine Never-Ending-Story!
Alle Shows, angefangen mit den beiden Semifinale und am Samstag das Grand Final, wurden meiner Meinung nach perfekt inszeniert und umgesetzt. Conchita war der Star jedes Abends und man merkte richtig, wie Österreich auf die Eurovision-Gewinnerin stolz ist.
Die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen ist für mich sehr erwähnenswert. Man trifft auf so viele unterschiedliche Kulturen und internationale Journalisten und Fans – der Kontakt und der Austausch ist im Sinne von Eurovision. Es ist eine Ehre zu dieser großen Familie dazu zu gehören!
Gefeiert wurde in unterschiedlichen Locations, welche alle sehr beeindruckend waren und Wien in ein gutes Licht gestellt haben. Besonders stimmungsvoll war der Abend im Unteren Belvedere und die Parties in der Ottakringer Brauerei. Tolle Locations, wo man die im Pressezentrum verbrachten Tage oder auch die vielen Shows ausklingen lassen konnte.
Die Organisation des 60. Eurovision Song Contests war – um es mit einem Wort zu beschreiben – PERFEKT! Man hörte von keiner Seite negative Stimmen, ganz Europa war begeistert von der internen bis hin zur externen Planung des gesamten Events. Und ich bin sehr stolz, dass sich Österreich und der ORF so gut geschlagen haben. Darüber wird sicher noch lange geredet werden…
Zum Abschluss sag’ ich DANKE Wien – und wie Kaiser Franz Joseph I. schon sagte: „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“. Und natürlich „Hej Sverige“ – der nächste Eurovision Song Contest wartet schon auf uns. :)