Dieses Wochenende werden fünf neue ESC-Beiträge gewählt: In Kroatien, Slowenien, Lettland, Estland und Rumänien. Wer ist wo dabei? Wer sind die Favoriten? Ich versuche diese Frage zu beantworten.
Kroatien: Dora
Die Verantwortlichen der kroatischen Rundfunk haben gestern Abend die Snippets der Dora-Songs online gestellt haben. Wie berichtet, die Ungeduld des Publikums und der Fans in Kroatien war noch nie so groß, sodass der kroatische Rundfunk HRT keine andere Wahl hatte, als die Songs online zu stellen. Übrigens, das einzige Land, das noch gar keine musikalische Vorausscheidungsbeiträge online gestellt hat, ist Deutschland. Vielleicht kommen sie noch.
Meine persönliche Favoriten in Kroatien sind Lea Mijatović mit Tebi pripadam, Lidija Bačić Lille mit Tek je počelo und Beta Sudar mit Don’t Give Up – zumindest habe ich diese Songs anhand vorhandenen Snippets herausgepickt. Ich könnte es mir aber vorstellen, dass viele in Kroatien den Luka Nižetić als Sieger wählen würden. Er nahm bereits 2003 (Platz 6), 2005 (Platz 6) und 2007 (Platz 5) an der vergangenen DORAS teil.
Hier zu Lande und in Deutschland könnte manchen der Name Bernarda Brunović bekannt vorkommen. Sie nahm 2018 am The Voice Of Germany teil, schaffte es dort aber nicht ins Finale. Nun versucht sie bei der kroatischen Dora künstlerisch Fuß zu fassen. Nun, wer wird es sein?
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Slowenien: EMA
Slowenien füttert uns auch mit der Pipette. Gerade 30 Sekunden vom jeweiligen Song ist online verfügbar. Na ja, besser als gar nichts, aber doch zu wenig.
Fridays von Ula Ložar, Rhythm Back To Me von Kim Begovič und evtl. Ne poveš von René sind die Songs, die ich herauspicken konnte. Den modernsten Song steuert wohl aber Raiven mit Kaos. Rest plätschert mehr oder weniger dahin.
Besonders bin ich aber auf das Voting gespannt: Eine Jury wird zwei Songs für das Superfinale auswählen, das Publikum und die Zuschauer dann den Gewinner bestimmen. Bin neugierig welchen Favoriten der slowenische Jury diesmal ignorieren wird.
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Lettland: Supernova
Markus Riva nimmt seit 2014 jedes Jahr am Supernova teil, schaffte es aber noch nie zum ESC. Heuer wird er zunächst im Finale mit dem Song You make me so crazy vertreten. Dort hat er aber einige Konkurrenten auf die man achten muss. Z.B. auf Edgars Kreilis mit dem Song Cherry Absinthe, oder die Band Laime Pilnīga mit dem Song Awe. Ich könnte es mir aber auch vorstellen, dass die Letten wieder so einen Langweiler wie That night von der Band Carousel zum ESC schicken.
Der Song Tautas dziesma der Band Dziļi Violets feat. Kozmens verspricht am Anfang viel, dann kommt aber ein Schmarren von einem Refrain her!! Schade!!
Am Ende muss ich noch Samanta Tina erwähnen, die viermal bei der lettischen Vorausscheidung teilnahm, heuer aber auch mit dem Song Cutting the wire keine wirkliche Chance auf den Sieg hat.
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Estland: Eesti Laul
In Estland wird schwierig den passenden Gewinner zu finden. Jeder der 12 Kandidaten, die in dortigem Finale antreten werden, haben interessante Songs. Ich wage dennoch eine Prognose und glaube, dass der Sieg zwischen Uku Suviste mit Pretty Littel Liar, Victor Crone mit Storm und Stefan mit Without You ausgemacht wird. Vielleicht täusche ich mich auch und am Ende gewinnt der Song, den ich nicht auf meiner Liste habe bzw. ich gar nicht mag. Wie z.B. Coming Home von Inge, der mich zu viel an In Love For A While von Anna Rossinelli erinnert (schon damals war ich nicht besonders interessiert an diesem Schweizer Beitrag aus dem Jahr 2011), oder etwas altbackener I´ll Do It My Way von Synne Valtri. Vielleicht lässt sich auch das Publikum und die Jury von schwachen stimmlichen Qualitäten von Kadiah überzeugen. Immerhin haben sie ihren Song Believe direkt ins Finale geschickt. Was glaubt ihr, wer wird Estland in Tel Aviv vertreten?
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Rumänien: Selectia Nationala
In Rumänien werden am Samstag 12 Kandidaten in Selectia Nationala Finale um das Ticken nach Tel Aviv antreten. Insgesamt wird zwar keiner der dortigen Songs groß rauskommen (irgendwie klingen alle gleich), dennoch habe ich ein Paar herausgepickt.
Daina von Letitia Moisescu & Sensibil Balkan hat einen tollen eingängigen Refrain, dafür sind die Strophen leider etwas lahm. Der Song We Are The Ones von Claudiu Mirea gehört zwar zu den besseren im Angebot findet, hat aber auch keinen wirklichen Höhepunkt. Right Now von Olivier Kaye hat für mich die besten Chancen auf den Sieg, denn der Song gehört zu einen der modernsten des Abends.
Sucht man nach „großen Hymnen“, die kaum mehr noch Chancen auf eine bessere Platzierung beim ESC haben, wie sie es in den 80ern und 90ern hatten, dann könnte man Renegades von Linda Teodosiu wählen oder spanisch-englischen Without You (Sin Ti) von Dya & Lucian Colareza. Die letzteren sollen die Tänzerin, die sich völlig überflüssig auf der Bühne hin und her wälzt, am Samstag Abend Zuhause lassen.