Buchempfehlung: Conchita Wurst Backstage

931966_1_CONCHITA_WURST_EHRUNG_IN_BAD_MITTERNDORF__-_CONCHITA_WURST_EHRUNG_IN_BAD_MITTERNDORF__-_APA-Bilderdienst_-_07.09.14_-_15Wien, Österreich – Die erste Biografie über die Song Contest Siegerin Conchita Wurst ist erschienen. Die Song-Contest-Insider Mario R. Lackner und Irving Wolther haben die Hommage an die bärtige Diva verfasst.

Mit „Conchita Wurst: Backstage“ ist vor rund zwei Wochen erstmals ein biografisches Werk über Tom Neuwirth und seine Kunstfigur Conchita Wurst erschienen, das – wie der Titel schon verrät – einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Die beiden Autoren Irving Wolther und Mario R. Lackner sprachen mit den Menschen im Umfeld und untersuchten das „Phänomen selbst – politisch, wissenschaftlich und gesellschaftlich“.

Das 185 Seiten starke Buch führt den Leser nach einem Ausflug in die Geschichte des Eurovision Song Contests und den mehr oder weniger erfolgreichen österreichischen Beiträgen in das künstlerische Leben des Tom Neuwirth. Das Buch befasst sich auch mit dem Spannungsfeld zwischen Mann und Frau, vereint in Conchita Wurst, und die Autoren finden dafür nicht minder spannende Wortspiele: „Die Kunstfigur braucht den Körper von Tom Neuwirth, um ihr Showleben als Diva mit Bart führen zu können; er braucht wiederum sie, um diesem Part seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen.“ Untermauert werden die Zeilen mit teils wissenschaftlichen Erkenntnissen oder jahrelanger Erfahrung im „unbarmherzigen Business“, in dem sich Tom seinen Traum in seiner Rolle als Mann nicht erfüllen habe können.

Gewichtige Teile nehmen auch die Worte über Manager René Berto und die Auswahl von Conchitas Songs ein, aber auch die Zeiten von Casting-Shows wie Starmania und der Reality-Show Wild Girls im deutschen Privatfernsehen, gehören in das Buch. Zu lesen sind auch viele positive als auch negative Internet-Postings, die immer wieder untergestreut sind.

Tom Neuwirths langjährige Drag-Freundin Tamara Mascara betont die Ernsthaftigkeit der Figur: „Sie funktioniert ohne Comedy. Es gab schon Schwule und Dragqueens beim Song Contest, aber Conchita in Kopenhagen war nicht Drag, sie war Frau. In ihrer Botschaft lebt ein glamouröses, schönes, ewiges Drama – in voller Ernsthaftigkeit. Aufzeigen, dass Dinge möglich sind, die für unmöglich gehalten wurden: Das hat die Leute mitgenommen, das wird unterbewusst auf lange Sicht diese Menschen verändern.“

Was musste hinter den Kulissen geschehen, um diesen Bühnenerfolg zu ermöglichen? Wer sind die Menschen, die Conchita miterschaffen haben? Was treibt sie an? Wie haben sie zusammengefunden? Lest die Antworten im Buch „Conchita Wurst: Backstage“, Taschenbuch von Irving Wolther und Mario R. Lackner, Edition Innsalz, 185 Seiten, ISBN 978-3-902981-25-7, 19,80 Euro.

Bernd Heinrich & Johannes Peter Piebel

Foto @ heute.at