Die Jury beim Eurovision Song Contest 2017

Letztes Jahr hat sie beim ESC gesungen, heuer sitzt sie in der österreichischen Jury – Zoë.

Kiew, Eurovision Song Contest 2017 – Gestern Abend haben Jurys ihre Punkte für das erste Semifinale vergeben und müssen bis Samstag Abend schweigen. Erst nach dem Finale wird die EBU die Punktevergabe einzelnen Juroren für alle drei Abende veröffentlichen. Wer sind Juroren und was machen sie genau?

Den Gewinner des Eurovision Song Contests bestimmen gemeinsam die Jury und die Zuschauern aus allen teilnehmenden Länder. In jedem Land sitzt eine fünfköpfige Jury, also heuer 210 insgesamt. Um Teil einer Landesjury zu sein, müssen einige Kriterien erfüllt werden:

  • Ein Jury-Mitglied darf in den letzten zwei Jahren nicht als Juror dabei gewesen sein
  • Man muss am Tag der Abstimmung mindestens 16 Jahre alt sein
  • Man darf nicht Angestellter des teilnehmenden Rundfunks sein
  • Man muss ein professioneller Musiker sein oder Bezug zur Musikindustrie haben
  • Man soll der Staatsbürger des teilnehmenden Landes sein
  • Man darf in keiner Weise Bezug zur teilnehmenden Interpreten haben.

Erfüllt man alle diese Kriterien, hat man Chancen in der Jury des jeweiligen Rundfunks zu sitzen. Anhand diesen Kriterien wurde die österreichische Jury für den Eurovision Song Contest 2017 zusammengestellt:

  • Andreas Zahradnik (Moderator, Redakteur, Drehbuchautor, Journalist)
  • Christian Ude (Journalist)
  • Eleonora Vardanian (Sängerin, nahm an der letzten österreichischen Vorausscheidung teil)
  • Zoë Straub (Sängerin, vertrat Österreich beim ESC 2016 in Stockholm)
  • Sasha Saedi (Chef von Universal Music Austria Domestic, Künstler und Repertoire Manager)
Die Jury beim Eurovision Song Contest 2017

Die Jury beim ESC 2017:
Hier die Liste downloaden

Die jüngste 16jährige Juroren kommen heuer aus Mazedonien und Ukraine. Der älteste Juror (70) kommt aus Großbritannien. Das durchschnittliche Alter aller 210 Juroren beträgt 40 Jahre. Einige Jury-Mitglieder nahmen bereits am Eurovision Song Contest teil:

  • Kobi Oshrat (israelische Dirigent  1979, 1985, 1987, 1991, 1992)
  • Nicole (Deutschland 1982)
  • Daniela Simmons (Schweiz 1986)
  • Darja Švajger (Slowenien 1995, 1999)
  • Chiara (Malta 1998, 2005, 2009)
  • Tal Sondak (Israel 2001)
  • David Civera (Spanien 2001)
  • Luminita Anghel (Rumänien 2005)
  • Mihai Traistariu (Rumänien 2006)
  • Olta Boka (Albanien 2008)
  • Getter Jaani (Estland 2011)
  • Magdalena Tul (Polen 2011)
  • Zoë (Österreich 2016)

Um die Dinge fair zu halten, wird die Arbeit der Jurys von einem Notar in jedem Land überwacht. Die unabhängigen Beobachter der EBU von PwC behalten sich das Recht vor, Ad-hoc-Überraschungsbesuche im Jury-Panel zu machen, um sicherzustellen, dass die Abstimmung durchgeführt wird In Übereinstimmung mit den Regeln des Eurovision Song Contest. Nach der Einreichung ihrer Stimme arbeiten die EBU und PwC zusammen, um die Ergebnisse der Jury zu überprüfen. Im Falle von offensichtlichen Unregelmäßigkeiten kann eine nationale Jury-Abstimmung als ungültig erklärt werden.

In der Vergangenheit kam es schon vor, dass eine oder andere Jury-Abstimmung als ungültig erklärt wurde. Es kam aber auch vor, dass manche Abstimmung als gültig deklariert wurde,  obwohl sie eindeutig nicht fair war. Seit Jahren setzen z.B. alle fünf Jurys aus Aserbaidschan und Armenien regelmäßig den Teilnehmer des anderen Landes auf die letzte Stelle. Das kann doch nicht ein Zufall sein, liebe EBU. Geht das auch heuer durch? Wir sind neugierig.