Eurovision Song Contest 2016 – Mein persönlicher Blickwinkel auf die acht neuen Eurovision Song Contest Beiträge für Stockholm.
An vergangenem Wochenende wurden acht neuen Eurovision Song Contest Beiträge gewählt: In Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Norwegen, Slowenien, Moldau, Finnland und Lettland. Schauen wir uns gemeinsam die Songs an. Gerne bist du eingeladen lieber User, auch selbst die Songs zu kommentieren. Fangen wir an!
Deutschland
Jamie-Lee Kriewitz – Ghost
Am 25. Februar wählte das deutsche Volk die 17-jährige Jamie-Lee-Kriewitz zur Gewinnerin der nationalen Vorausscheidung „Unser Lied für Stockholm“. Vertraglich ist sie verpflichtet nach Stockholm zu fahren, und dort wird sie den Song Ghost singen. Das ziel der Deutschen in Stockholm ist, keine 0 Punkte einzuheimsen. Das wird bei neuem Punktesystem ohnehin nicht passieren, aber die letztere Plätze für Deutschland sind durchaus realistisch, denn, der Song Ghost klingt für mich nicht anders als eine Verlängerung von Black Smoke. Hatten Deutschen überhaupt eine Alternative bei der Vorausscheidung? Ich finde, nein. Immerhin, ARD machte die komplette Ergebnisse des Televotings transparent und veröffentlichte diese. ORF in Vergleich nicht.
Großbritannien
Joe & Jake – You´re Not Alone
BBC machte sich auf die bisher größte Suche nach dem britischen Act, und präsentierte am 26. Februar dem Publikum die sechs gefundenen Kandidaten. Man hatte dort die Experten an Board, die ihre Meinung zu den Song äußerten, jedoch keinen Einfluss auf die Entscheidung hatten, denn die Briten müssten alleine den Sieger wählen. Obwohl die Experten den richtigen Riecher hatten, und Briten nahe legten, Bianca mit dem Song Shine A Little Light nach Stockholm zu schicken, wählte das britischen Volk fälschlicherweise Joe & Jake mit ihrem You´re Not Alone als Gewinnern. Schade, die Chance auf eine gute Platzierung wurde damit ins Wasser geworfen.
Ungarn
Freddie – Pioneer
Die ungarische Vorausscheidung „A Dal“ dauerte sechs Wochen lang. Insgesamt 30 Kandidaten nahmen teil, nur acht von denen schafften in das Finale. Dort gewann am vergangenen Samstag Freddie mit dem Song Pioneer – die Optik spielte bestimmt eine große Rolle bei der Wahl des Gewinners. Der Song Pioneer ist ok, nicht aber der Ohrwurm – man braucht schon einige Anläufe, bis der Song im Ohr sitzt. Überhaupt, ich hatte heuer Schwierigkeiten, den Favoriten bei der ungarischen Vorausscheidung zu finden. Wie dem auch sei, Freddie darf für Ungarn nach Stockholm fahren. Dort muss er zunächst durch das erste Semifinale durch.
Norwegen
Agnete – Icebreaker
Wie erwartet gewann Agnete am Samstag mit ihrem Song Icebreaker die norwegische Vorausscheidung „Melodi Grand Prix“. Und das konkurrenzlos: Sie erhielte fast doppelt so viele Anrufe wie der Zweitplatzierte Freddy Kalas. Wie der Songname, so der Song selbst – die Strophen und der Refrain haben komplett unterschiedlichen Rhythmus. Die Strophen deuten auf einen Dance-Rhytmus á la Euphoria (ESC Schweden 2012), im Refrain wird der Rhythmus dann plötzlich unterbrochen und fast auf das doppelte verlangsamt. Ein Überraschungseffekt, der seine Wirkung nicht verfehlt.
Slowenien
ManuElla – Blue And Red
Irgendwie ist die slowenische Vorausscheidung EMA 2016 spurlos an mir vorbei gelaufen. Wahrscheinlich deshalb, weil der slowenische Rundfunk im Vorfeld nicht die Songs veröffentlichte. Wie dem auch sie, die Vorausscheidung am Samstag gewann gewisse ManuElla mit dem Song Blue And Red. Warum sie gewann, ist mir ein Rätsel: Der Song beinhaltet kein einziges Element, das mich dazu bewegen könnte, den Song ein zweites Mal anzuhören. Sorry Slowenien, das wird nichts! By The Way, im Nachhinein habe ich alle EMA-Songs angehört, und verstanden, warum der slowenische Rundfunk sie im Vorfeld nicht veröffentlichen wollte.
Moldau
Lidia Isac – Falling Stars
Nachdem in Moldau das Duett Elle ihren Song Tare vom Wettbewerb zurückzog, „Das Musikgeschäft ist ein schmutziges Geschäft.“ – so Begründung des Duos für den Rückzug, ist für mich die moldawische Vorausscheidung irgendwie gelaufen. Ein Gewinner müsste aber dort gefunden werden, und am vergangenen Samstag war es dann so weit. Die Glückliche Gewinnerin heißt Lidia Isac und sie wird für Moldau ihren Song Falling Stars in Stockholm trällern. Ja, was soll ich zu dem Song sagen; altbackener könnte es nicht klingen. Wobei ich es zugeben muss, dass man sich nach dem ersten anhören den Song wohl merken kann. Vielleicht ändert Lidia noch den Arrangement bis Stockholm, damit auch ich den Song genießen kann.
Finnland
Sandhja – Sing It Away
Aus Finnen werde ich nicht schlau; Alles was sie 2015 falsch machen könnten, haben sie es getan. 2016 wiederum machten sie alles richtig und wählten den besten Song für Stockholm – Sing It Away, gesungen von Sandhja. Allerdings müsste hier Jury etwas nachhelfen, denn die Zuschauer alleine wollten Saara Aalto mit No Fear nach Stockholm schicken. Sandhja haben sie erst auf dem dritten Platz gehabt. Auch Eurovision Austria User wollten mit 26,7% aller Stimmen lieber Saara Aalto in Stockholm sehen. Sandhja erhielte nur 5% alle Stimmen (Platz 6) beim Fan Voting. Wie dem auch sei, mir gefällt der Gewinnersong Sing It Away – er ist frisch, flott und kurzweilig. Ich hoffe, die Finnen erreichen damit das Finale in Stockholm.
Lettland
Justs – Heartbeat
Gestern Abend gewann Justs mit dem Song Hearbeat die lettische Vorausscheidung „Supernova“. Das war keine Überraschung, wobei die Band Catalepsia mit ihren Song Damnation dicht hinter Justs auf Platz 2 landete. Zum Glück! Warum Catalepsia überhaupt ins Finale der Vorausscheidung schaffte, bleibt mir ein Rätsel. Nun wird Justs Lettland beim Eurovision Song Contest in Stockholm vertreten. Hearbeat ist ein guter Song, den Justs hervorragend singt, der problemlos das Finale in Stockholm erreichen könnte. Das einzige Manko, der Song klingt zu viel nach Aminata (ESC Lettland 2015), die den Song auch schrieb. Sind die Zuschauer schon heuer für eine Kopie bereit, wo sie bereits ein Jahr zuvor hervorragendes Original hatten?
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Muss dir bei Slowenien recht geben, das wir NIX…selten solche veralteten, ideenlose Songs gehört. Deutschland und UK könnte aber doch gut punkten, wobei ich das ja bei Germany immer glaube…den Rest höre ich mir dann noch bis Mai noch warm.