Der 61. Eurovision Song Contest 2016 findet in Schweden statt. Das ist ein Grund genug, um an die schwedische Erfolge beim Wettbewerb zu erinnern. Beginnen wir mit dem Jahr 1974, als die vier bis dato unbekannten Schweden, Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid, den Wettbewerb im englischen Brighton gewannen.
Bevor die vier Schweden unter dem Namen ABBA nach Brighton fuhren, mussten sie die schwedische nationale Vorausscheidung „Melodifestivalen“ gewinnen. Bereits ein Jahr zuvor nahmen sie unter dem Namen Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid am „Melodifestivalen“ teil und erreichten dort mit dem Song Ring Ring „nur“ den dritten Platz. 1974 beschließen sie den Bandnamen in ABBA zu ändern und meldeten sich mit dem Song Waterloo für „Melodifestivalen“ an.
Beim „Melodifestivalen 1974“ traten ABBA gegen neun weiteren Künstler an und gewannen überlegen die Vorausscheidung: Aus allen 11 schwedischen Regionen erhielte ABBA die höchste Punktezahl. Am Ende waren es insgesamt 302 Punkte. Im Vergleich: Der Zweitplatzierte Lasse Berghagen kam mit seinem Song Min kärleksång till dej auf 211 Punkte.
Nun fuhr ABBA für Schweden zum Eurovision Song Contest nach Brighton. Dort warteten 16 andere Länder auf sie, unter anderem der Gastgeber Großbritannien, der die bekannte Australierin Olivia Newton-John ins Rennen schickte. Auch Italien sendete einen Star nach Brighton: Gigliola Cinquetti gewann bereits 10 Jahre zuvor den Wettbewerb für Italien mit Non ho l’età. ABBA müsste sich also auf einen harten Kampf einstellen.
Zwei Tage vor dem Wettbewerb in Brighton beschloss die EBU den Abstimmungsverfahren zu verwenden, dass bereits schon von 1967 bis 1970 bzw. auch von 1957 bis 1961 galt. In den einzelnen Ländern saßen wieder jeweils 10 Jurymitglieder, die jeweils eine Stimme an einen Song vergeben durften. Am Ende sammelte ABBA 24 Punkte und brachte den ersten schwedischen ESC-Sieg nach Hause. Gigliola Cinquetti aus Italien wurde Zweite, Olivia Newton-John für Großbritannien Dritte. Interessant: Weder die Jury aus Italien noch Großbritannien vergab Punkte an Schweden. Auch Griechenland, das zum ersten Mal beim Wettbewerb dabei war, Monaco und Belgien vergaben keine Punkte an ABBA, die in den Folgejahren eine erfolgreiche Weltkarriere hinlegte, wie kein Anderer. Alle acht Alben der Band gingen Weltweit über 48.500.00 Mal über die Verkaufstheke. Alleine das Album Arrival aus dem Jahr 1976 wurde über 11.900.000 Mal weltweit verkauft.
Seit ihrer Trennung von ABBA (die offizielle Trennung fand jedoch nie statt) kommen regelmäßig Gerüchte über eine mögliche Wiedervereinigung der Band auf, die von den vier Schweden immer wieder kategorisch ausgeschlossen wird. So haben sie sich bis heute nicht wieder zu einem gemeinsamen Projekt entschlossen. 1985 lehnten die ehemaligen Bandmitglieder eine Wiedervereinigung für einen gemeinsamen Auftritt beim Live-Aid-Konzert am 13. Juli 1985 ab, das maßgeblich von dem Musiker Bob Geldof aus Anlass einer akuten Hungersnot in Äthiopien organisiert wurde. Im Januar 1986 sang ABBA in der schwedischen Fernseh-Show „Här Ar Ditt Liv“, die dem früheren Manager der Band Stig Anderson gewidmet war, den ersten von ihm produzierten Hit Tivedshambo. Dieser Auftritt gilt als der bisher letzte gemeinsame Fernsehauftritt von ABBA.